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"Mach's gut Michael"

Michael Schulz und Christa Platzer
Michael Schulz und Christa Platzer

Die Oberbürgermeisterin Karin Welge schreibt auf Facebook:

 

Alles Gute, lieber Michael Schulz!
Am Ende floss auch ein Träne (oder vielleicht sogar zwei). Kein Wunder, nach 17 bewegenden und intensiven gemeinsamen Jahren!
Nach 17 Jahren an der Spitze unseres Musiktheaters hat sich gestern Michael Schulz verabschiedet. Es war ein wunderbarer Anlass, noch einmal unser Musiktheater zu feiern, auf die 17 Jahre zurückzuschauen, einige Kostproben aus den drei Sparten Oper, Tanz und Puppenspiel zu genießen – und uns, da der echte Schulz nun geht, seinen kleinen Puppen-Stellvertreter vorzustellen.
Enorm viel ist in den 17 Jahren geschehen, in denen Michael Schulz Generalintendant des MiR war. Michael Schulz hat das Haus stetig weiterentwickelt, hat kluge Übergänge ermöglicht (etwa von Schindowski zu Breiner zu Spota) und dafür gesorgt, dass das Musiktheater im Revier auch und vor allem eins für Gelsenkirchen und uns Gelsenkirchener:innen ist.
Wie sehr wir das geschätzt haben und schätzen, machte der Abschiedsabend deutlich. Dafür habe ich gestern im Namen unserer Stadt noch einmal sehr herzlich gedankt – und das tue ich gerne nochmal an dieser Stelle. Vielen Dank und alles Gute, lieber Michael Schulz!
Fotos: Reinhold Krossa

QUELLE: https://www.waz.de/lokales/gelsenkirchen/article409508171/bewegender-abschiedsabend-fuer-mir-intendant-michael-schulz.html

 

Gelsenkirchen.

Genuss und Gänsehaut: Mit einem bewegenden Konzertabend wurde Intendant Michael Schulz am Sonntag am Gelsenkirchener Musiktheater verabschiedet.

Keiner lenkte die Geschicke dieses Hauses länger als er. Kein Wunder also, dass der Abschiedsabend für den Generalintendanten Michael Schulz am Sonntagabend im bis auf den letzten Platz gefüllten Musiktheater im Revier (MiR) auch etwas länger dauerte: Er geriet zum dreistündigen Einakter ohne Pause. Nach 17 Jahren Intendanz sagten Belegschaft und Besucher „Mach’s gut, Michael – Und wenn du gehst, geht auch ein Teil vom MiR“. Es gab ein buntes Potpourri aus Musik, Gesang, Tanz und Reden.

 

Von Bernsteins „Candide“ bis zu Verids „Falstaff“

 

Auffallend: Große Oper starker Ensemble-Stimmen erklang erst am Schluss. Davor präsentierten die unterschiedlichen Sparten vor allem das, was die Intendanz von Michael Schulz daneben prägte und besonders machte. Zum Beispiel die Etablierung der Crossover-Reihe „MiR goes…“. Moderator und Regisseur Carsten Kirchmeier erinnerte an einen holprigen Start des schließlich großartigen Erfolgsprojekts: „Heute heißt es: MiR goes Michael Schulz“.

 

Die Neue Philharmonie Westfalen unter Generalmusikdirektor Rasmus Baumann beschrieb musikalisch den Kreis, erinnerte mit der schmissigen Ouvertüre zur Bernstein-Operette „Candide“ an den Start in die Schulz-Intendanz und mit einem Ausschnitt aus Verdis Oper „Falstaff“ an den endgültigen Abschied.

 

Puppe mit ockerfarbener Cordhose gab‘s als Abschiedsgeschenk

 

Dazwischen Musik, die Schulz ganz besonders schätzt, zum Beispiel die von Johann Sebastian Bach (Kantate „Preise dein Glück“), und Erinnerungen an Projekte, die er am Haus initiierte. Darunter vor 15 Jahren die „Hör.Oper“ für Sehbehinderte, das NRW-Opernstudio zur Förderung junger Talente, das Puppentheater, das „MiR-Lab“ oder das Engagement der Berliner Steampunker „Coppelius“. Die fünf Herren besangen am Sonntagabend die „Butterblume“. Die MiR-Dance Company präsentierte noch einmal eine Ensembleszene aus dem „Blaubart 2.0“.

 

Besonders witzig verabschiedete sich das Puppentheater mit einem Film über die Ära Schulz. Die Puppe mit der ockerfarbenen Cordhose, lange Zeit markantes Beinkleid des Chefs, gab’s am Ende als Abschiedsgeschenk. Die nahm er ebenso gerührt entgegen wie eine Chronik über die letzten 17 Jahre. Schöne Idee: Das umfangreiche Buch mit Interviews und Rückblicken gab es am Ende für jeden im Publikum.

 

OB'in Karin Welge: Ein Spagat zwischen Wehmut und Dankbarkeit

 

Geschäftsführer Tobias Werner begrüßte unter anderem NRW-Schulministerin Dorothee Feller im Parkett. Oberbürgermeisterin Karin Welge nannte den Abend einen Spagat zwischen Wehmut und Dankbarkeit. Und der scheidende Intendant selbst, der nun an das Staatstheater Saarbrücken wechselt, lobte den unglaublichen Spirit am Musiktheater: „Ich konnte hier große Kunst realisieren, habe mich gefühlt wie in einem Himmelbett.“

 

Das Theater sei ein Hochleistungsbetrieb, der in Gelsenkirchen gut funktioniert habe. Und da er selbst „eine Rampensau“ sei, gab er noch eine augenzwinkernde Nummer über den Opernbetrieb zum Besten. Was aber am Ende immer entscheidend sei, betonte Schulz: „Kunst ist dazu da, uns glücklich zu machen.“ Und das ist in den letzten 17 Jahren sicherlich oft gelungen. Zeit, darauf zurückzublicken, gab es dann auch noch beim abschließenden Sommerfest zum Saisonende.

 

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