
Kulturbiergarten Buer startet mit Folk und Pop in den Sommer
Gelsenkirchen-Buer. Zum sechsten Mal läuft das vielseitige Programm im lauschigen Biergarten am Bueraner Michaelshaus mit Comedy, Rock ‘n‘ Roll und Irish Folk an.
Dieser Biergarten ist ganz sicher einer der ungewöhnlichsten im weiten Umkreis. Der gepflasterte Platz vor dem katholischen Michaelshaus dürfte das Jahr über lediglich eine gewisse Schlichtheit ausstrahlen, aber im Sommer wandelt er sich drastisch. 40 Bierzeltgarnituren für etwas über 300 Besucher rund um die altehrwürdige Platane an der sonst eher unscheinbaren Einmündung, dem Eck von Hochstraße und Hagenstraße, machen aus dem Urbanuspark den Kulturbiergarten. Und hier brummt es auf und vor der Bühne mit dem Schriftzug in Regenbogenfarben.
Dabei ist das Kind quasi aus der Not geboren, hat aber ganz schnell laufen gelernt und geht in sein sechstes erfolgreiches Jahr mit 14 Tagen Programm nonstop. Schmunzelnd erinnert sich Andreas Szepan für die Organisatoren beim Rundumblick an den Schockmoment, als das Festival Rock am Dom wie praktisch alle Veranstaltungen urplötzlich in das Corona-Loch plumpste: „Es war ja alles festgemacht, die Sponsoren standen hinter uns, das Programm war durchgetaktet.“ Das „Licht am Ende des Tunnels“ als Ersatz hieß Kulturbiergarten, mit ausgeklügeltem Konzept, um die Pandemie-Auflagen zu erfüllen und die Gelsenkirchener „ein bisschen bei Laune zu halten“.
An den Bierzeltischen konnten die Besucher nah genug zusammensitzen, auf dem Weg zum Bierwagen mussten Masken aufgesetzt werden. In diesem engen Korsett hielten die Fans dem Kulturbiergarten die Treue, und die Künstler waren ebenso heilfroh, auf der Bühne stehen zu können. „Sogar einer wie Frank Goosen hat gesagt: Wenn keiner kommt, nehm‘ ich auch keine Gage, das war klasse“, erzählt Szepan.
Volles Haus herrschte am Eröffnungswochenende im Kulturbiergarten in Buer beim ausverkauften Konzert der Dublinskis.
An den Bierzeltischen konnten die Besucher nah genug zusammensitzen, auf dem Weg zum Bierwagen mussten Masken aufgesetzt werden. In diesem engen Korsett hielten die Fans dem Kulturbiergarten die Treue, und die Künstler waren ebenso heilfroh, auf der Bühne stehen zu können. „Sogar einer wie Frank Goosen hat gesagt: Wenn keiner kommt, nehm‘ ich auch keine Gage, das war klasse“, erzählt Szepan.
Entstanden als Ersatz für Rock am Dom
Vorbei, zum Glück, und diesmal ist der Abend am Eröffnungswochenende mit den Dublinskis prompt ausverkauft, mit etwas über 300 Gästen, und der Kulturbiergarten hat sich zusätzlich zu Rock am Dom etabliert.
Entscheidend ist diesmal nicht die Konkurrenz zu anderen Veranstaltungen, außer einem Heimspiel in der Schalke-Arena, sondern einmal mehr das Wetter. „Aber immerhin haben wir insgesamt erst ein einziges Mal einen Abend bei Starkregen absagen müssen.“ Davon sind die ersten beiden Abende diesmal verschont geblieben. „Bastian Korn mit seinen Flaming Shoes kennen und lieben sie hier schon, der könnte auch Weihnachtslieder singen, und es wäre voll“, meint Szepan. Beim Comedian Benni Stark sei es dann mit 110 Besuchern „nicht so doll gewesen“, aber der habe sensationell auch im Regenschauer bis zum Ende eines langen Abends durchgehalten und Standing Ovations bekommen.
Im sechsten Jahr sicherlich schon etabliert
„Für den Kurs von 15 Euro sollte es eigentlich brummen. Da könnten die Gelsenkirchener schon mal neugieriger sein“, wirbt Szepan für die weiteren Abende.
Der Samstag zeigte sich dann rechtzeitig zum Einlass durchgehend trocken und mit etwa 17 Grad noch angenehm genug, der Schalker Sieg zum Saisonauftakt tat seinen Teil für eine entspannte Stimmung. Mit einer ausgeprägten Vorliebe für die immergrünen Hits von Simon und Garfunkel wärmte das Duo Shorty, prompt zwei Gründungsmitglieder der Dublinskis, die gut gelaunte Fangemeinde an. Zum Mitsingen beim Refrain („I had to leave a little girl in Kingston town“) von Harry Belanfontes „Jamaica Farewell“ reichte es noch nicht ganz, bei „The Boxer“ waren die Besucher dann dabei.
Mitsingen und Schunkeln zu Gassenhauern
So hatten die Dublinskis, leider doch nicht verstärkt von Albertus Akkermann mit Friesenfolk-Elementen, leichtes Spiel, und begannen flott mit dem „Galway Girl“, bekannt wohl vor allem von Ed Sheeran - der war ja immerhin auch schon in der Arena. Gitarre, Bass, Schlagzeug und Keyboard sowie Akkordeon oder Flöte im Wechsel nutzte das Quartett, um ziemlich nah dran an den Originalen, auch stimmlich, aber sehr wohl eigenen Akzenten Stimmung zu bringen. Bei Gassenhauern wie „Dirty Old Town“ und „Molly Malone“ der Pogues und der Dubliners hakte sich der Gästechor beim Mitsingen unter und schunkelte ausgelassen.
Die Macher des Kulturbiergartens gönnen sich keine Pause. Am Montag, 4. August, 19 Uhr, liefert Peter Neururer, „Trainer-Ikone und bekennender Schalker“ Erinnerungen und Anekdoten aus dem Leben eines Bundesligatrainers, am Dienstag, 5. August, 19 Uhr, steht die Bueraner Cover-Band CON mit Support von Matthias Heselmann auf der Bühne. Mehr auch im Internet auf http://www.kulturbiergarten-buer.de/
Kommentar schreiben