· 

Premiere Cirque Bouffon 2018

QUELLE: https://www.waz.de/staedte/gelsenkirchen/article213862787/zirkus-entschleunigt-durch-poesie-und-magie.html

 

Der „Cirque Bouffon“ präsentiert vom 4. bis 29. April seine musikalische-theatralische Show „Solvo“ im Zelt vor dem Musiktheater im Revier.

Der Zirkus ist wieder in der Stadt! Unübersehbar ragt sein weißes Zelt auf dem Vorplatz des Musiktheaters im Revier in den Himmel. Noch wird im Inneren des Chapiteaus fleißig gewerkelt, gehämmert und geschraubt, bis am Ende 400 Zuschauer auf den Sitzen rund um die Manege Platz finden werden. Am Mittwoch aber ist es soweit: Dann feiert der „Cirque Bouffon“ Premiere mit seinem poetischen, musikalischen, theatralischen und natürlich artistischen Programm „Solvo“, das erstmals im Ruhrgebiet zu sehen sein wird.

Das internationale Ensemble will nach den bisherigen Produktionen „Lunatique“ und „Quilombo“ einmal mehr sein Publikum mit der Magie des französischen Cirque Nouveau überraschen. Dabei gilt: Musik und Poesie sind Trumpf und Tiere tabu! Bis auf den Goldfisch im letzten Jahr, aber der war bekanntlich nur aus Plastik!

 

Ein echter Lieblingsort

Zirkusdirektor Frédéric Zipperlin, einst selbst Mitglied des weltbekannten „Cirque du Soleil“, sagte am Dienstag bei der Vorstellung des Programms: „Wir sind sehr glücklich, wieder in dieser Stadt zu sein, ein Lieblingsort für uns.“ Und eine Sensation fürs Publikum. Wer nur einmal diese Show gesehen hat, der kommt fast immer wieder. So bekommt der Cirque Bouffon auch in Gelsenkirchen nach und nach ein echtes Stammpublikum.

Das Glück des Kreativen sieht man Evgeny Pimonenko an, dem russischen Clown und Jongleur. Er lässt seine federleichten weißen Ringe schon mal probehalber im Musiktheater durch die Lüfte wirbeln. Als Pierrot wird der Absolvent der Kiewer Zirkusschule pantomimisch und artistisch durchs Programm führen und für den erzählerischen roten Faden sorgen.

 

Wenn Kunst vom Stress befreit

„Solvo“, der Titel bedeutet so viel wie Befreiung und Erlösung. Regisseur Zipperlin konzipierte ein Stück, das um Themen wie aktuelle Reizüberflutung durch ein Zuviel an Informationen spielt. „Befreien können wir uns davon durch die Kunst“, lächelt der Meister der etwas anderen Manege: „Wir erzählen vom Innehalten, von Neuentdeckungen, von schöpferischer Kraft und überbordender Lebensfreude.“ Symbol für die Flut an Informationen wird übrigens ein großer Berg aus Zeitungen sein.

Dabei ist das Publikum ganz dicht dran. Die Manege im intimen Zelt hat einen Durchmesser von nur fünfeinhalb Metern. Action gibt’s aber auch außerhalb des Runds, wenn die Musiker mit ihrem ganz speziellen, mal melancholischen, mal heiteren Cirque-Bouffon-Sound durchs Zelt wandern. Erklingen werden dabei einmal mehr Kontrabass, Xylophon, Percussion und Knopfakkordeon. Dazu gesellen sich Akrobaten, eine Artistin am Vertikalseil, Clown, Pantomime und Sängerin.

Und Zipperlin, der Zirkus-Chef, verspricht schon jetzt fürs nächste Jahr: „Wir kommen wieder! Mit einer ganz neuen Produktion, die dann ihre Uraufführung in Gelsenkirchen erleben wird!“ Manege frei!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0