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Historischer Jahrmarkt Gelsenkirchen 2021

Quelle: https://www.gelsenkirchen-city.de/events/450-jahre-markt-an-vier-tagen-wird-auf-dem-heinrich-konig-platz-gefeiert

 

Farbenfroher Jahrmarkt mit Händlern, Gauklern, Handwerkern und Mundschenken

 

„Zur Förderung des Dorfes und zum Aufkommen der Bevölkerung“ verlieh Herzog Wilhelm von Cleve am 10. Juni 1571 dem Dorf Gelsenkirchen das landesherrliche Recht, im Frühjahr zu St. Jörgen am 23. April und im Herbst zu St. Michaelis einen Markt abzuhalten. Der erste Markt fand damit am 29. September 1571 statt – vor 450 Jahren.

Anlass für einen historischen Jahrmarkt zum Jubiläum. Die Stadtmarketing Gesellschaft Gelsenkirchen mbH (SMG) lädt dazu vom 29. September bis zum 2. Oktober auf den Heinrich-König-Platz ein. „Wir sind froh, dass wir nach der langen Corona-Pause endlich wieder Veranstaltungen durchführen können“, erklärt Markus Schwardtmann, Geschäftsführer der Stadtmarketing Gesellschaft Gelsenkirchen (SMG). „Dass unsere erste größere Veranstaltung auch noch an ein historisches Datum anknüpft und quasi direkt am Ort des Geschehens vor 450 Jahren stattfindet, freut uns dabei besonders“, so Schwardtmann weiter.

 Die Besucher des historischen Jahrmarkts erleben das Marktgeschehen, wie es sich vor 450 Jahren etwa an diesem Ort abgespielt haben könnte. 15 Handwerker, Krämer und Mundschenke mit bunten, farbenfrohen Ständen bieten vier Tage lang ihre Waren feil.

Mittelpunkt des Jahrmarktes sind eine Schmiede und eine Druckerei sowie ein nostalgisches Karussell.

An den verschiedenen Ständen können die Besucherinnen und Besuchern dabei den Handwerkern bei der Arbeit zuschauen und auch selbst mit Hand anlegen. So in der Töpferei, wo Kinder „beim Meister in die Lehre gehen“ können. Oder in der Druckerei: Hier werden historische Bilder und Schriften des Mittelalters auf Papier gedruckt. Kinder können sich zur Erinnerung an den historischen Jahrmarkt eine eigene „Urkunde“ zur Verleihung des Marktrechts in Gelsenkirchen drucken.

 In der Lagerschmiede werden vor Ort Nägel, Hufeisen, Zierstangen und andere Gebrauchsgegenstände für das historische Lagerleben geschmiedet, während beim Ledermacher und Gürtelschneider Alltagsprodukte des späten Mittelalters entstehen. Stände mit edlen Düften und Räucherharzen, Holzwaren, Holzspielzeug sowie Schmuck, Edelsteinen und Mineralien runden das Warenangebot der damaligen Zeit ab. Und in der mittelalterlichen Taverne gibt es natürlich viele wohlschmeckende Getränke, damit die Leckerbissen aus der Bräterei und der Bäckerei noch besser munden. Gaukler und Spielleute unterhalten die Besucherinnen und Besucher mit Musik und Weisen.

Hintergrund: Der erste Markt wurde ungefähr an der Stelle des heutigen Heinrich-König-Platzes veranstaltet. Dort stand auch die Dorfkirche, um die sich die seinerzeit noch wenigen Häuser gruppierten, und die wahrscheinlich im frühen Ortsnamen „Gelstenkerken“ erwähnt wurde. An den jeweils drei vorangehenden und darauffolgenden Tagen nach dem eigentlichen Markttag standen die Besucher der Märkte unter besonderem Schutz. Aufgrund der Verordnung zur Durchführung der Märkte waren diese außerdem von Zoll und Wegegeld befreit. Um mehr Besucher anzulocken, fand darüber hinaus gleichzeitig eine „Kirmis“ statt.

Der wirtschaftliche Nutzen der Märkte für das Kirchdorf hielt sich allerdings noch weit bis in das 17. Jahrhundert in Grenzen, da die Verkehrswege in das Dorf in schlechtem Zustand waren. Daraufhin griffen die Einwohner im 17. Jahrhundert zur Selbsthilfe und pflasterten einen Teil des Heerweges, der durch das Dorf lief. 

Die Urkunde, die die Verleihung der Marktrechte im 16. Jahrhundert dokumentierte, fiel leider dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer.

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