Quelle WAZ vom 13.12.22/Kira Schmidt:
Was Besucher beim Gelsenkirchener Weihnachtszirkus erwartet
Der „Circus Probst” hat an der Europastraße Quartier bezogen. Die Vorbereitungen für die Show laufen auf Hochtouren. Freitag ist Premiere.
Was für ein Fest! Zumindest schon mal für die Augen: In der Manege des „Circus Probst” stehen alle Artistinnen und Artisten vereint. Sie gestalten gemeinsam den „Gelsenkirchener Weihnachtszirkus“. Es ist die Jubiläumsausgabe. Seit einem Vierteljahrhundert schon gehört die weihnachtliche Show in der Manege zum festen Bestandteil des Lebens in Gelsenkirchen. Nur ein paar Tage sind es noch bis zur Premiere – und eine ganze Menge Arbeit für die Crew. Die einzelnen Nummern stehen, der rote Faden wird noch gesponnen. „Wir werden sicherlich noch einige Nachtschichten einlegen müssen”, sagt Anett Simmen, die Choreographin.
Der Freude aller Beteiligten tut das aber keinen Abbruch. „Ich fühle mich hier in Gelsenkirchen wie zu Hause”, sagt Stephanie Probst und lacht freudig. Denn der „Gelsenkirchener Weihnachtszirkus” ist für sie ein Stück Familiengeschichte. Mit neun Jahren steht sie erstmals auf dem Wildenbruchplatz in der Manege. So wie es heute ihre Tochter Celina tut. „Meine Tochter ist in Gelsenkirchen geboren, ich habe hier geheiratet – kirchlich und standesamtlich”, verrät die junge Pferde-Dresseurin, wie eng ihr eigenes Leben mit der Stadt verknüpft ist.
„Celebrations” - ein Fest für die ganze Familie
Auch Mama Brigitte wird im Vorfeld des Jubiläums fast ein bisschen sentimental. „Ich habe mir noch mal die Bilder angeschaut vom ersten Gelsenkirchener Weihnachtszirkus. Da waren meine Kinder noch so klein.” Sie weiß, ähnlich geht es auch vielen Stammgästen. „Die Eltern, die damals mit ihren Kindern gekommen sind, kommen heute mit ihren Kindern und deren Kindern zu uns.” Viele Bekanntschaften seien entstanden, oftmals sogar Freundschaften.
Und so muss es also ein echtes Fest werden, das Programm „Celebrations”. Dafür sorgt Anett Simmen. „Wir haben das Programm relativ klassisch aufgebaut. Es startet mit einer Revue und erzählt dann von 25 Jahren Gelsenkirchener Weihnachtszirkus und was das mit einem macht. Das ist ja auch ein bisschen Beständigkeit in einer so unbeständigen Zeit.”
Viel Nervenkitzel – auch ohne exotische Tiere
Viel Spektakuläres hat das Programm zu bieten. Exotische Tiere gehören erstmals nicht mehr dazu. Dafür aber Nummern, die einem, trotz wohliger Wärme im Zelt, das Blut in den Adern gefrieren lassen vor Spannung. Nach dem fulminanten Erfolg beim 23. „Gelsenkirchener Weihnachtszirkus”, sind die „Hell Riders” wieder mit dabei. Dieses Mal jedoch jagen nicht mehr sechs todesmutige Motorradfahrer durch die fünf Meter große Stahlkugel. Nein. Dieses Mal sind es sieben. Dabei fragte man sich schon beim letzten Mal, wie das eigentlich gehen kann.
Spannung verspricht auch Ovidiu Tell, dessen Nachname kein Zufall ist. Er bietet Bogenschießen in Perfektion. So löst der Kunstschütze im Finale seiner Nummer mit einem Pfeil immer weitere aus, von denen der letzte ihm einen Apfel vom Kopf herunterschießt.
Akrobatik, Jonglage, Pferdedressuren und mehr
Dazu gibt es rasante Akrobatik und Flugakrobatik, Jonglage, erstmals sogar drei Clowns, Kontorsion, Tuchakrobat – und so könnte man weitererzählen. Natürlich ist auch Stephanie Probst mit dabei mit ihrer zauberhaften Pferde-Nummer. Erstmals gibt es ganze drei Moderatoren. Eine von ihnen ist die Sängerin Alisson Bonnefoy. Die junge Frau kommt aus Essen und hat sich, so erzählt es Brigitte Probst, mit einem ergreifenden Video bei der Familie beworben.
„Darin erzählt sie, dass sie selbst als Kind bei uns im Gelsenkirchener Weihnachtszirkus war. Daran heute mitzuwirken, das sei ihr eine große Ehre.” Weil auch ihre Stimme die Familie berührt, ist sie also mit dabei und zeigt einmal mehr, der „Gelsenkirchener Weihnachtszirkus”, das ist nach 25 Jahren für viele Menschen ein eigenes Stück Familiengeschichte.
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