GELSENKIRCHEN-HORST. Auch in diesem Jahr verwandelt der Gelsenkirchener Adriano Gobbo seinen Hof wieder in eine Weihnachtswelt. Dafür sucht er noch Helfer.
Weihnachten wird in (fast) ganz Europa gefeiert, doch die Bräuche, die Art und Weise, wie man das Fest begeht, unterscheiden sich von Land zu Land. In Italien etwa geht es deutlich bunter zu als im kühleren Norden des Kontinents. Eine Ahnung davon, wie bunt italienische Weihnacht sein kann, bekommen die Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener seit einigen Jahren in Horst. Da hat Adriano Gobbo, gebürtiger Italiener, seine Weihnachtswelt aufgebaut. Auch in diesem Jahr wieder.
Wobei: So richtig bunt ist es an diesem trüben Novembermorgen im Hinterhof des Hauses an der Essener Straße 94 noch nicht. Adriano Gobbo hat noch viel zu tun, um hier richtige Weihnachtsstimmung einkehren zu lassen, und dabei ist er immer auf der Suche nach Helfern. „In den vergangenen Jahren hat mir ein Nachbar viel geholfen, in diesem Jahr schafft er das aber aus gesundheitlichen Gründen nicht.“ Daher sein Aufruf: „Wer ein bisschen Zeit erübrigen kann, mir dabei zu helfen, die Weihnachtswelt an den Start zu bringen, der kann mich gerne kontaktieren.“ In den kommenden Tagen soll es losgehen, ein genauer Termin steht noch nicht fest.
Ein Weihnachtsmann brachte den Gelsenkirchener auf die Idee
Wie kommt man eigentlich auf die Idee, seinen Hinterhof mit viel Mühe und Liebe zum Detail in ein Weihnachtswunderland zu verwandelt? Adriano Gobbo grinst: „Das war vermutlich eine Flasche Prosecco zu viel“, sagt er. „Ich liebe Weihnachten“, erzählt er weiter. Vor einigen Jahren habe er sich einen etwa 1,30 großen Weihnachtsmann gekauft, um ihn in seine Wohnung zu stellen. „Nach ein paar Tagen hat meine Frau ihn aber aus der Wohnung verbannt – sie hat sich immer erschreckt, wenn sie ihm nachts begegnet ist“, sagt er schmunzelnd. Also wanderte der Weihnachtsmann in den Hof – und wurde zur Keimzelle für die Idee, eine ganze Weihnachtswelt aufzubauen.
Der Weihnachtsmann steht dort heute noch, inzwischen hat er aber längst Gesellschaft bekommen. Adriano Gobbos Hof ist ein wahres Wimmelbild in Sachen Weihnachten: Es gibt Schneemänner, Tierfiguren, Lichterketten, Weihnachtskugeln, Weihnachtsbäume aus Metall, Blechfiguren – und das ist nur das, was man auf den ersten Blick sieht. Die „Kronjuwelen“ der Weihnachtswelt befinden sich in einer selbstgebauten Holzhütte: Dort bietet sich den Eintretenden ein Bild, das vor allem Eisenbahnfans das Herz schneller schlagen lässt. Hier dreht der „Polarexpress“ seine weihnachtliche Runde, ungefähr in Kopfhöhe fährt er auf einer imposant langen Schienenstrecke durch die Hütte, während draußen eine Schneekanone für Flockenwirbel sorgt – für Kinder, die noch nicht so groß sind, fahren eine Etage tiefer weitere Züge.
Fans kommen sogar aus dem Sauerland
Längst hat Gobbo seine Fans gefunden, die jedes Jahr die Weihnachtswelt besuchen, und sie kommen nicht nur aus Horst oder den anderen Stadtteilen Gelsenkirchens. „Am 9. Dezember kommt ein Bus mit Fans aus dem Sauerland“, sagt er – an diesem Tag ist auch ein Musikduo mit italienischen Songs zu Gast. Auch Kindergärten und Seniorenheime lassen sich jedes Jahr von Adriano Gobbo in Weihnachtsstimmung versetzen.
Etwas ganz Neues hat sich der Italiener, der seit mehr als 50 Jahren in Gelsenkirchen wohnt, in diesem Jahr ausgedacht: eine Tombola. Das wäre an sich noch nichts Besonderes, doch bei Gobbos Tombola verbergen sich die Lose in kleinen Blechdöschen mit weihnachtlichen Motiven, die es seit einigen Wochen in ausgewählten Horster Geschäften zu kaufen gibt. Inhalt der Dose: eine kleine Tüte Gummibärchen und eine Losnummer. Am 17. Dezember, am verkaufsoffenen Sonntag in Horst, werden die Gewinner ausgelost. „Es gibt tolle Preise zu gewinnen“, wirbt Gobbo: „Rewe-Gutscheine bis zu 300 Euro, Elektro-Küchengeräte, Freikarten fürs Autokino und vieles mehr.“ Der Erlös der Tombola ist für das Kinderhospiz Arche Noah bestimmt.
Warum er denn die ganze Mühe auf sich nimmt, jedes Jahr die Weihnachtswelt auf die Beine zu stellen – immerhin steckt Gobbo auch eine ganze Menge Geld in das Projekt. Als Antwort klopft er auf seine Brust, dorthin, wo das Herz sitzt: Der Mann liebt halt Weihnachten.
Wer Adriano Gobbo helfen möchte, kann Kontakt aufnehmen unter adriano.gobbo@arcor.de oder telefonisch unter 0163 207 61 97. Alle Infos zur Weihnachtswelt stehen auch im Internet, bei Facebook unter facebook.com/adriano.gobbo.92
Dieses Jahr hat Adriano Gobbo eine italienische Weihnachtstradition nach Deutschland gebracht, die Tombola. Die Lose verpackte Adriano mit viel Liebe in Metalldöschen mit Weihnachtsmotiven, Inhalt ein Tütchen Gummibärchen und ein Los. Die Ziehung der Tombola fand in der Horster Eisdiele San Marco statt.
Kommentar schreiben