
Wo Buers Kiez zu Bühne, Galerie und Wohnzimmer zugleich wird
Neues Kultur-Festival auf der Gelsenkirchener Domplatte am 4./5. Juli vereint Musik, Kreativität und Außen-Gastro. Das ist das Programm.
Umsonst und draußen? Fans solcher Veranstaltungen in Buer müssen tapfer sein, denn Stadtfeste gibt's mangels Werbegemeinschaft in diesem Jahr nicht. Und bis zu „Rock am Dom“ und dem Lichtkunst-Event „Goldstücke“ ist es noch einige Monate hin. Open Air feiern lässt's sich allerdings schon am Freitag/Samstag, 4./5. Juli beim „Kiez-Kultur-Festival“: Dann wird die Domplatte (Musik-)Bühne, Galerie und Wohnzimmer zugleich. Das ist das aktualisierte Programm.
Zugegeben: Ein „Kiez-Kunst-Festival“ hatten Gastronom Christoph „Kiki“ Klug und Szene-Kennerin Hanna Schindler schon Ende 2023 aus der Taufe gehoben. Damals stellten 15 Kunstschaffende in unterschiedlichsten Lokalen und (teils) leerstehenden Geschäften ihre Arbeiten aus. Doch trotz des ähnlichen Namens betonen die Macher des aktuellen Kultur-Festivals: Es handele sich um ein völlig neues Format, „das es in dieser Form noch nie gegeben hat“, so Kommunikationsdesignerin Yvonne Haveloh vom Vorbereitungsteam. Denn Herzstück sei die Teilhabe. „Das Festival kommt aus der Mitte der Gesellschaft und ist eine Initiative von Menschen für Menschen.“
Gelsenkirchener sollen Stadt durch Kunst, Kultur und Gemeinschaft neu erleben
Kunst und Kreativität, Food und Entertainment, Kinder und Familie: Diese drei Bausteine bilden das Konzept der zweitägigen Veranstaltung, die Mitorganisator Pascal Skwara versteht als „Einladung an die Stadtgesellschaft, ihre Stadt neu zu erleben, zu entdecken und sich selbst als Teil von Kunst, Kultur und Gemeinschaft zu erleben.“
Das Bühnenprogramm beginnt am Freitag ab 16 und am Samstag ab 10 Uhr auf der Domplatte und dem dortigen Pop-up-Biergarten, dessen Möbel ganz bewusst „aus der Reihe tanzen“. „Wir platzieren nicht nur herkömmliche Bierzelt-Garnituren, sondern auch individuell gestaltete, zu Sitzmöbeln umfunktionierte Paletten und Sitzsäcke“, so Yvonne Haveloh. Die Gastronomien Domgold, Buerno, Juut, Wandermahl und Burger Bulle servieren Streetfood und Getränke.
Diese Musiker gestalten das Bühnenprogramm in Gelsenkirchen-Buer
Durchaus gegen den Strich gebürstet kommt auch die Musik daher - weil sie eben Rahmen bleibt. „Es gibt keine Frontalbeschallung von der nur vier mal vier Meter großen Bühne an der St.-Urbanus-Kirche, sondern chillige Hintergrundmusik unterschiedlichster Stilrichtungen.“
Auftreten werden Singer-Songwriterin VeraLee (Folk-Pop), das Akustik-Duo evermonics mit Cover-Pop, Kira (Indie-Pop), Kai Wälken samt Schülerinnen und Schüler (Live-Acts der Rock & Pop School), das Akustik-Duo MelskotteHannaford (Coversongs mit Kontrabass und Gitarre), Marc Besekens, Slowhand und die Tanzschule Sarah Gritzan. St.-Urbanus-Kantor Carsten Böckmann spielt in der Kirche Orgelimprovisationen.
Diese Kunstschaffenden sind mit dabei auf der Domplatte in Gelsenkirchen-Buer
Gleich mehrere Gastronomien rund um den St.-Urbanus-Kirchplatz werden an beiden Tagen zu Pop-up-Galerien. Welche genau, wird sich erst ganz kurzfristig entscheiden. Zu sehen sind Arbeiten von Philip Mörbitz (Fotografie), Michael „Scholli“ Scholz (Malerei), Evangelia (Installation und Paper Cuts), Veronique Dowrzek (Theatermalerei), Reinhold Kossa (Fotografie); Claudia Lüke gestaltet darüber hinaus das Schaufenster der Buchhandlung Kottmann an der Nienhofstraße.
Wer mag, kann auch selbst kreativ werden bei verschiedensten Mitmachaktionen. Mit dabei sind unter anderem das MiRLab mit einem „Kommunikationskristall“, die Kunstschule, die Stadtbücherei und der Verein „dersalon.ruhr“ jeweils mit Kreativ-Workshops. Interessierte können sich auch an einem riesigen Community-Kreidebild auf dem Pflaster der Domplatte kreativ austoben. Weitere Aktionen mit Kreidekunst und Klebestreifen (TapeArt) machen Buer zum Erlebnisraum, darüber hinaus verbinden bunte Bänder in fröhlichen Farben die Kunst-Orte symbolisch.
Besonderes Programm für Kinder auf rund 1000 Quadratmetern
Für Kinder hat das Organisationsteam aus sieben Ehrenamtlichen einen rund 1000 Quadratmeter großen Spielplatz der besonderen Art vorbereitet: Falkenjugend und Kinderschutzallianz bieten eine Hüpfburg, Tischtennis, Kreativ-Workshops, Bewegungs-Parcours, Schminken und rund 3000 Holzbausteine zum Stapeln. Darüber hinaus können Mädchen und Jungen den Stadtraum per Rallye erkunden. Finanziert wird das Festival durch Sponsoren, darunter Stadt, ELE, Sparkasse und einige Unternehmen.
Das Kiez-Kultur-Festival ist am Freitag, 4. Juli, von 16 bis 22 und am Samstag, 5. Juli, von 10 bis 22 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
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